„Kammi“ feierte Jubiläumssieg - Brüggler/Angerer kehren aufs Podest zurück
„Keine Frage, im Hinblick auf die Weltcupgesamtwertung war das einer meiner wichtigsten Siege überhaupt“, jubelte Thomas Kammerlander am Sonntag, nachdem er das Rennen in St. Sebastian für sich entschieden hatte. Am Samstag war er noch nicht ganz fehlerfrei unterwegs gewesen, lag in der Zwischenwertung um 12 Hundertstel hinter dem Südtiroler Alex Gruber. Im Gegensatz zum vergangenen Wochenende drehte diesmal aber „Kammi“ den Spieß um und nahm Gruber in der Gesamtwertung 23 Hundertstel ab.
„Es war ein zähes Rennen, aufgrund des starken Schneefalls vor allem von der Sicht her sicher grenzwertig. Trotzdem war ich guter Dinge, dass ich Alex noch abfangen kann. Fehlerfrei ist keiner runtergekommen, aber scheinbar hab´ ich einen Fehler weniger gemacht“, grinste der Weltcup-Gesamtführende.
Sein Sieg in St. Sebastian war auch deshalb so wichtig, da es am nächsten Wochenende nach Deutschnofen und damit wieder auf eine typische Südtiroler-Bahn geht. Gruber hat dort in den vergangenen beiden Jahren jeweils gewonnen. Patrick Pigneter, der sich diesmal nach verhautem ersten Lauf mit Rang vier begnügen musste, war in den Trainingsläufen dort auch sauschnell.
„Ich werde in Deutschnofen alles gebe und hoffe dann, dass ich beim Finale in Umhausen wieder den Gesamtweltcup holen kann. Das war mein erklärtes Saisonziel“, sagt Kammerlander.
Gut lief`s in St. Sebastian auch für Florian Glatzl aus Navis. Nachdem er im Training mit der Bahn noch überhaupt nicht zurecht gekommen war, kam er im Bewerb immer besser ins Fahren, machte alleine am Sonntag noch drei Plätze gut und klassierte sich letztlich auf Rang sechs. „Damit bin ich voll zufrieden. Nach dem Training habe ich damit überhaupt nicht rechnen dürfen“, sagt Glatzl.
Weltcup St. Sebastian: Herren: 1. Kammerlander (Ö) 2:20.66, 2. Gruber (Ita) +0,23, 3. Scheikl (Ö) +0,48, 4. Pigneter (Ita) +0,94, 5. Clara (Ita) +1,45, 6. Glatzl (Ö) +2,46,…11. Schopf (Ö) +3,13.
Damen: 1. Lanthaler (Ita) 2.23.57, 2. Pinggera (Ita) +0,56, 3. Diepold (Ö) +1,90, 4. Lavrentyeva (Rus (+2,03, 5. Unterberger (Ö) +2,14.
Gesamtwertung Herren (nach vier von sechs Bewerben): 1. Kammerlander (Ö) 370 Punkte, 2. Gruber (Ita) 325, 3. Pigneter (Ita) 315, 4. Scheikl (Ö) 226.
Zuletzt im Passeiertal war es für Österreichs Parade-Doppel im Naturbahnrodeln, Tobias Angerer aus Salzburg und Tobias Angerer aus dem Zillertal, überhaupt nicht nach Wunsch gelaufen. Mit Rang sechs konnten sie keinesfalls zufrieden sein.
An diesem Wochenende in St. Sebastian lief es dafür bei starkem Schneefall und somit schwierigen äußeren Bedingungen wieder deutlich besser.
Schon im ersten Durchgang fuhr das Salzburger-Tiroler Duo die drittbeste Zeit. Und eben diesen dritten Rang konnten sie im zweiten Lauf verteidigen, „obwohl uns da ein schwerer Fehler unterlaufen ist“, wie Angerer berichtete.
Der Sieg ging erwartungsgemäß an Patrick Pigneter und Florian Clara aus Südtirol, am zweiten Platz klassierten sich die Russen Aleksandr Egorov und Petr Popov. „Die Russen sind heuer überhaupt extrem lästig. Jetzt müssen wir schauen, dass wir am nächsten Wochenende in Deutschnofen vorne mitmischen. Und uns dann beim Weltcupfinale in Umhausen wieder einen Top-drei-Platz in der Gesamtwertung sichern“, formuliert Angerer die Ziele der kommenden Wochen.
Weltcup, St. Sebastian, Doppel: 1. Pigneter/Clara (Ita) 2:29.68, 2. Egorov/Popov (Rus) +0,57, 3. Brüggler/Angerer (Ö) +2,70, 4. Porshnev/Lazarev (Rus) +2,75, 5. Martyanov/Lazarev (Rus) +2,96.
Gesamtstand: 1. Pigneter/Clara (Ita, 400 Punkte), 2. Egorov/Popov (Rus, 295), 3. Porshnev/Lazarev (Rus, 270), 4. Brüggler/Angerer (Ö, 265), 5. Martyanov/Rodin (Rus, 230).